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Fahne oder Flagge?
Von wehenden Fahnen und gehissten Flaggen!
Fahnen und Flaggen gibt es schon seit vielen Jahrhunderten, auch sind sie unter dem Namen Vexilloloide bekannt. Eine Fahne bestand in früheren Zeiten nicht aus Stoff oder Tuch, sondern aus eher aus Metall, Leder aber auch aus Holz und anderen Materialien. Im Wind flattern konnten diese Fahnen allerdings herzlich wenig. Es wird davon ausgegangen dass die erste Tuch-Fahne aus China Seide hergestellt wurde.
Jedes Wort an sich hat irgendwo seinen Ursprung, so natürlich auch der Begriff Flagge. Vom germanischen als auch dem alten sächsischen Wort Flaken bzw. Fleogan, was so viel wie „Vom Winde verweht“ bedeutet, wurde der ursprüngliche Begriff Flagge abgeleitet. Der Filmklassiker selbigen Namens hat jedoch mit den heutigen Flaggen nicht im Geringsten etwas zu tun.
Zwischen Fahnen und Flaggen gibt es wesentliche Unterscheidungsmerkmale. Fahnen sind immer etwas Einzigartiges, werden nur in bestimmten Auflagen gefertigt und für spezielle Zwecke verwendet. So bekommt jeder Verein seine eigene Fahne, jede Truppe, Zunft und jedes Regiment. Eine Fahne wird getragen, das Tuch ist an einer Stange befestigt. Es gibt auch Fähnchen aus Papier oder anderen Materialien, doch Fahnen werden niemals an einem Mast wehen. Dies ist den Flaggen vorherbestimmt.
Als Flagge bezeichnet man ein Stück Stoff oder Tuch, welches es zu ersetzen gilt, nachdem es zerschlissen ist. Flaggen sind Massenware, sie werden in unzähligen Formen, Farben, Stückzahlen und Größen hergestellt. Eine Flagge wird am Mast gehisst oder aber am Flaggstock. Fahnen sind oft uni- oder mehrfarbige Tücher, die zumeist mit Bildern oder Symbolen bedruckt sind. Doch nicht jede Fahne ist bedruckt, einige Fahnentücher sind auch ohne jegliche Zeichen und Darstellungen.
Auch wenn es zwischen Fahnen und Flaggen wesentliche Unterschiede gibt, so werden die Begriffe dennoch gerne bunt vermischt und das eine ebenso genannt wie das andere. In der Schweiz wird allenfalls immer von einer Fahne gesprochen, selbst dann, wenn es sich um eine Flagge handelt. So heißt es dort eindeutig „Schweizer Fahne“, während in der BRD eben die Deutschland-Flagge vom Mast weht.
Für Nichtkundige ist es ein verwirrendes Spiel, was Flaggen und was Fahnen sind. Es gibt sogar eine Lehre vom Flaggen- und Fahnenwesen, die Vexillologie. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen, denn vexillum bedeutet Fahne. Vexillologie wird allgemein als Fahnen- bzw. Flaggenkunde bezeichnet und wurde erstmals im Jahre 1959 erwähnt.
Sammler sind ganz besonders erpicht auf sehr seltene Fahnen oder Flaggen aus längst vergangenen Zeiten. Das Hobby, Fahnen und Flaggen zu sammeln ist natürlich auch sehr kostspielig. Doch jeder Fanatiker lässt sich ein seltenes Prachtexemplar nicht entgehen und greift gerne dafür tief in die Geldbörse.
Eine bestimmte Flagge ist auch heute noch immer sehr gefürchtet, die der Seepiraten. Glaubt man, Piraterie auf den Meeren gehören der Vergangenheit an, so wird man schnell eines Besseren belehrt. Seepiraten gibt es auch heute noch. Jedes Passagier- und Frachtschiff kreuzt unter der Landesflagge über die Meere. So ist weithin erkennbar, aus welchem Land oder Staat das jeweilige Schiff kommt, welches den fernen Hafen ansteuert. Auch die Piratenflagge weht weithin sichtbar und ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass Gefahr droht. Fahnen und Flaggen haben also stets ihre ureigene Bedeutung.
Die Welt der Nationalflaggen
Die Nationalfahne wird auch als Nationalflagge bezeichnet. Bei der Nationalflagge handelt es sich also um einen speziellen Typ der Fahne. Diese Art der Fahne dient als Zeichen für die einzelnen Staaten. So besitzt jeder Staat seine ganz eigene individuelle Fahne. Eine Nationalflagge steht für den jeweiligen Staat für Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Einheit.
Geschichte der Nationalfahnen
Nationalflaggen haben ihren Ursprung in den Schiffsflaggen. Die Schiffe trugen früher Flaggen, die die Nationalität der Besatzung anzeigen sollten. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Fahne dann zu einem Nationalsymbol. Durch die amerikanische und die französische Revolution entwickelte sich die Fahne weiter und gilt als Ursprung unserer heutigen Nationalflaggen. Welches die älteste heute noch genutzte Nationalfahne ist, ist nicht ganz klar. Häufig wird auf die "Dannebrog" verwiesen. Dabei handelt es sich um die Nationalfahne von Dänemark. Laut einer Legende soll die Fahne im Jahre 1219 bei der Schlacht von Lyndanisse einfach vom Himmel gefallen sein. Das älteste Bild, das genau diese Fahne zeigt, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Offiziell als Symbol gilt die Flagge erst seit 1625. Im Jahre 1854 wurde die Fahne zur Staatsflagge erklärt.
Verschiedene Arten von Nationalflaggen
Nationalflaggen werden nicht nur vom Staat oder vom Militär verwendet, sondern auch von normalen Bürgern. Damit die Verwendungsbereiche klar unterschieden werden können, nutzen die meisten Staaten unterschiedliche Fahnen. Das heißt, "gewöhnliche" Bürger nutzen zum Beispiel nicht ein Abbild der originalen Nationalflagge des Staates. Zudem wird häufig auch noch die Verwendung auf dem Land oder auf See durch unterschiedliche Flaggen symbolisiert. Die Nationalflagge für die zivile Verwendung wird unter anderem auch als "Bürgerliche Flagge" bezeichnet.
Verwendung der Nationalfahne im zivilen Gebrauch
Die Nationalfahne findet im Bereich des zivilen Gebrauchs unter anderem Verwendung im Fußball. Auch in diesem Jahr dürfte die deutsche Nationalfahne wieder vielerorts zu sehen sein. Schließlich findet in diesem Jahr die Fußball WM statt. Mit der Fahne drücken die Fußballfans ihren Stolz aus. Im Stadion wollen sie ihre Fußballmannschaft mit der Fahne unterstützen. Wer noch keine Nationalfahne besitzt, sollte sich schnell eine besorgen. In Kürze dürften die ersten Geschäfte keine Flaggen mehr haben, weil alle ausverkauft sind. Man denke nur mal an das Jahr 2006.
Flaggengeschichte
Die Geschichte der deutschen Fahne ist lang. Entstanden ist sie bereits im 19. Jahrhundert, zu Zeiten des Befreiungskrieges. Unter den Nazis wurde die deutsche Fahne komplett von der Reichskriegsflagge verdrängt und unter der neuen Bundesregierung 1949 wieder zum Leben erweckt. Allerdings gab es bis in die 60iger Jahre eine Ablehnung gegenüber der schwarz-rot-goldenen Fahne. Die Deutschen bevorzugten lange noch die schwarz-weiß-rote aus der Zeit des Deutschen Reiches.
Die Geschichte der deutschen Flagge beginnt aber noch früher. Ihre ersten Schritte machte sie im Mittelalter und war besser bekannt als das Reichsbanner des Heiligen Römischen Reichs. Man sah nur einen schwarzen Adler mit roten Waffen auf gelbgoldenen Hintergrund. Später war der Adler doppelköpfig und symbolisierte den König und den Kaiser. Später entwickelte sich die Farbkombination neu. Der Adler ging nach Österreich und die heutige Flagge in schwarz-rot-gold entstand. Sie fand ihren Ursprung in den Farben der damaligen Uniformen, die die Soldaten während der Befreiungskriege gegen Napoleon trugen. Die Uniformen hatten rote Aufsätze auf schwarzem Grund. Diese waren zudem mit einem goldenen Kreis verziert. Die Farbe Schwarz stellte das Dunkel der Knechtschaft dar, das dunkle Rot stand für die blutigen Schlachten und das Gold, stand für das Licht der Freiheit.
Nach dem Ersten Weltkrieg erwachte die schwarz-rot-goldene Fahne zum Leben und stand für ein demokratisches Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Siegermächte alle Nationalfahnen verboten. Man machte sich Gedanken über eine neue Farb- und Formkombination, blieb aber zu guter Letzt bei der alten deutschen Fahne Schwarz-rot-gold. Heut ist die Nachfrage nach der deutschen Flagge vor allem bei Großveranstaltungen, wie etwa der Fußball-WM sehr hoch. Diese Fahne ist neu verpackt, 0,25 m x 0,40 m groß und aus reinem Polyester. Sie ist reißfest, sonnen-, wasser- und lichtresistent. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie bei 30 Grad waschbar ist. Der Fahnenrand ist gesäumt und hat einen Hohlsaum zum Aufziehen. Bei guter Pflege bleibt sie einem lange erhalten.
Sowohl die Farben der Fahnen und Flaggen als auch die Symbole dieser haben stets eine Bedeutung. Farben, Figuren und Bilder auf den Flaggen und Fahnen unterstreichen die Aussagekraft. Auch die Farben der Fahnen und Flaggen sind nicht ohne Grund ausgewählt, sie haben oft eine sehr spezifische Geltung. Dies ist bei den neuen modernen Fahnen und Flaggen und ebenso bei den historischen Fahnen der Fall.
Die Flaggenfarbe Rot steht sehr oft in Verbindung mit einem Krieg oder einer Revolution, sie deutet auf die blutigen Auseinandersetzungen hin. Weiße Fahnen stehen für Reinheit und Frieden, für „Ergebung“. Eine reine weiße Farbe gilt weltweit als Zeichen der Verhandlungsbereitschaft oder der Kapitulation. Schwarz ist vor allem in den westlichen Ländern das Symbol für den Tod, für Trauer und Anarchie. Doch auf den modernen afrikanischen Flaggen weist die Farbe Schwarz auf die dunkelhäutige Bevölkerung hin. Fahnen und Flaggen in grüner Farbe werden von Staaten verwendet, die entweder sehr naturverbunden sind oder wo die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle speilt. Blau symbolisiert auf fast jeder Flagge den Himmel und das Meer. Besonders prägend für die zahlreichen asiatischen Staaten sind die Fahnen und Flaggen in leuchtendem Orange oder Gelb, denn Organe repräsentiert den Buddhismus und Gelb steht für die Wärme der Sonne, aber auch für Wohlstand.
Nicht nur die Farben der Fahnen und Flaggen haben eine Bedeutung, auch die Tiere in den Wappen der Flaggen und Fahnen und viele Tiergebilde der historischen Fahnen ebenso. Die historischen Fahnen des Mittelalters waren oft reich verziert mit Fabeltieren, wie Drachen, Einhörner und Greife aber auch mit „Mischwesen“ zu denen geflügelte Pferde und mehrköpfige Löwen zählten. Einige der Fantasiegeschöpfe aus der Mythologie der Völker wurden später auch auf die Fahnentücher übertragen. So zeigt beispielsweise die Nationalflagge von Bhutan einen weißen Drachen, dessen Farbe die Ehrlichkeit verkörpern soll. Zu den historischen Fahnen, deren Farben eine gewichtige Rolle spielen, zählt auch die Nationalflagge der südafrikanischen Republik Mosambik. Diese Flagge leitet sich von der Flagge der FRELIMO-Freiheitsbewegung in den 60er Jahren ab, jene Flagge war von den Farben des African National Congress (ANC) beeinflusst, der sich seit dem Jahre 1923 für die Rechte der schwarzen Bevölkerung in Afrika einsetzt.
Viele historische Fahnen und Flaggen sind mit Tierbildern versehen, so wie die Standarte Dschingis Khans, der im frühen 13. Jahrhundert große Teile Asiens eroberte und für Angst und Schrecken sorgte. Auch die „Rabenfahne“ der Wikinger, die sie während ihrer Raubüberfälle mitführten, galt als gefürchtetes Symbol. Tiere zieren auch heute viele Fahnen und Flaggen, allem voran Löwen und Adler, zwei mächtige und vor allem auch sehr gefürchtete Tiere.